Auferstehungskirche Siedlung
Die Auferstehungskirche wurde 1930 am Fischereiweg errichtet. Die architektonische Gestaltung ist geprägt durch die Zweckmäßigkeit des Bauhausstils. Die bekannte Dessauer Künstlerfamilie Kieser hat die Ausstattung geprägt: Kruzifix, Taufstein, Altarleuchter und Antependien stammen aus ihrer Werkstatt. Die Kirche hat 240 Sitzplätze, eine große Orgelempore und eine kleine Glocke.
Nach den schweren Schäden von 1945 wurde die Auferstehungskirche erst 1951 vollständig wiederhergestellt. Die großen Glasfenster erinnern mit ihren biblischen Themen und bildlichen Darstellungen an die Toten und Heimkehrer des Krieges. Dies macht die Besonderheit der Kirche aus, Bibelworte werden bekenntnishaft zu Familienschicksalen in Beziehung gesetzt. Zwei große Eichentafeln tragen die Namen von toten Soldaten und Zivilisten der Kriegsjahre. Vor der Kirche befinden sich 19 Kriegsgräber aus dem April
1945. Sie mahnen: »Nie wieder!« und erinnern an die Sinnlosigkeit aller Kriege.
In den 70er Jahren erhielt die Kirche eine neue Eule-Orgel und den Anbau mit Gemeinderäumen. Hier treffen sich Kinder und Jugendliche, Familienkreise, Kirchenchor und Posaunenchor, Bibelgesprächskreis und die Senioren. Seit den 90er Jahren wurde das Gemeindezentrum modernisiert. Dach und Glockenturm, Fenster und Heizung wurden dabei erneuert. An jedem Sonn- und Feiertag wird zum Gottesdienst um 9.30 Uhr eingeladen. Zu den Höhepunkten im Kirchenjahr gehören das Gemeindefest am 1. Advent mit allen Chören, das Tischabendmahl in der Karwoche an einem großen Tisch im Kirchenschiff und die Feier der Osternacht. Am Wochenende vor dem Erntedankfest findet seit dem Jahr 2000 der Anhaltische Obsttag statt. Die Wiesen um die Auferstehungskirche verwandeln sich zu einem Treffpunkt für Jung und Alt. Das Umweltamt Dessau und das »Haus Bethanien«, Unicef, der Eine-Welt-Laden und das Biosphärenreservat »Mittlere Elbe« informieren mit ihren Angeboten darüber, wie man sorgsamer mit sich und der Schöpfung umgehen kann.
Auf der großen Wiese vor der Kirche entstand 2008 durch die Initiative vieler junger Familien die Weidenkapelle. Hier spielen die Kinder der Kinderkirche und werden Brautpaare gesegnet, singt der Chor in der Osternacht und wird der Anhaltische Obsttag alljährlich mit einer Andacht eröffnet. Eine wichtige Säule nicht nur des Gemeindelebens ist der Dessauer Posaunenchor, der in der Auferstehungskirche probt, aber zugleich im gesamten Kirchenkreis regelmäßig auftritt.
Adresse: Fischereiweg 43 oder Ziebigker Straße 29, 06846 Dessau-Roßlau